Pflege

Patient*innen mit schwersten neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen benötigen in der Phase der Frührehabilitation oftmals noch intensivste Überwachung und Pflege, während im Bereich der weiterführenden Rehabilitation das Wiedererlernen von Aktivitäten des täglichen Lebens im Vordergrund steht.

Die Pflegeteams arbeiten interdisziplinär mit der Therapie und den Ärzt*innen zusammen um zielformulierend die Eigenaktivitäten und den Weg zur Selbständigkeit zu fördern und verknüpfen hierzu die therapeutischen Ansätze mit pflegerischen Aktivitäten.

Unter aktivierender Pflege verstehen wir die Nutzung und Förderung verbleibender Ressourcen, sowie den systematischen Abbau auftretender Defizite in der Selbständigkeit unserer Patienten. Dabei ist es unerlässlich, den/die Patient*in zu fordern.

Wir nehmen die Fähigkeiten unserer Patient*innen wahr und bestärken sie darin, diese zielführend einzusetzen. Der/die Patient*in erhält Hilfestellung, wo es nötig ist, und Handlungsfreiraum, wo es möglich ist. Jede Hilfestellung erfolgt mobilisierend, übend und anleitend.

Bei der aktivierenden Pflege bildet die Motivation des/der Patient*in eine entscheidende Grundlage. Gemäß des Grundsatzes „Hilf mir, es selbst zu tun“ (Zitat: Maria Montessori) ist der Wille zur Selbständigkeit von essentieller Bedeutung.

Wir bestärken unsere Patient*innen in diesem Willen und motivieren sie, sich in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu versorgen.

Aktivierende Pflege bedeutet aber ebenso, Menschen Bewegung zu ermöglichen, Wachheit und Wahrnehmung zu fördern, sowie „Pflegesituationen“ in ihrem Ablauf und ihrer Gestaltung möglichst nah an eine vergleichbare „Normalsituation“ heranzuführen, um diese ehemals gewohnten Handlungsmuster wieder in Erinnerung zu rufen und kinästhetisch erfahrbar zu machen.

Die Mobilisation von schwerbetroffenen Patient*innen spielt eine besondere Rolle. Auf diese Weise werden alle pflegerisch relevanten Prophylaxen erfüllt, und dem/der Patient*in werden somit wechselnde Situationen zur Wahrnehmung und Verarbeitung angeboten.

Durch kontinuierliche Mitarbeiterschulungen und Fortbildungen finden verschiedene Konzepte ihre tägliche Anwendung, hierzu gehören z.B. das Bobath-Konzept, die basale Stimulation, die Facio-orale Trakt-Therapie (F.O.T.T.), Trachealkanülenmanagement, sowie ein eigenes Fortbildungsprogramm für die Mitarbeiter*innen der Intensivstation.